Allan Pettersson: Sämtliche Symphonien
2007 / cpo
BBC Scottish Symphony Orchestra, Deutsches Symphonie Orchester Berlin, Phiharmonisches Staatsorchester Hamburg, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin u.a.
Auf den ersten Blick wirkt die Musik des schwedischen Komponisten Allan Pettersson (1911-1980) alles andere als typisch für das 20. Jahrhundert. Im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen scheint er nach dem Ende von Spätromantik und Tonalität nicht nach neuen Wegen zu suchen. Nein, in einigen Werken könnte man meinen, Pettersson führe beides bis in die zweite Hälfte des Jahrhunderts weiter. Doch gerade darin liegt seine Individualität.
Seine insgesamt 16 Symphonien sind Zeugnis einer eigenen, sehr mutigen Auseinandersetzung mit der Tradition, die nicht darauf aus ist, Neues zu erschaffen, sondern der es in erster Linie um maximale Expressivität geht. Das Ergebnis ist erschütternd. Als „selbstmordgefährdend“ wurde seine Musik bezeichnet, düster, voller Schmerz und in ihrer Intensität und Schönheit manchmal kaum zu ertragen. Doch wer bereit ist, sich darauf einzulassen, findet hier Meisterwerke.
Gustav Allan Pettersson wuchs in ärmlichsten Verhältnissen auf, musste sich seinen Weg zum Musikstudium schwer erkämpfen. Als er 1939 die Stelle eines Orchesterbratschers beim Orchester der Stockholmer Philharmonischen Gesellschaft (den späteren Königlich Stockholmer Philharmonikern) bekam, war sein Lebensunterhalt gesichert. Mit Hilfe von Stipendien verfolgte er u.a. in Paris seine kompositorischen Studien bei so renommierten Lehrern wie Arthur Honegger, Darius Milhaud, Olivier Messiaen und René Leibowitz weiter.
Die 2007 bei cpo erschienene Gesamtausgabe der Symphonien von Allan Pettersson (12 CDs) ist die bisher einzige. Gerd Albrecht spielte gemeinsam mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg, dem er von 1988 bis 1997 als Chefdirigent vorstand, die 7. Symphonie ein – jenes Werk, das Pettersson 1968 die endgültige Anerkennung als Komponist brachte.