Leoš Janáček: Osud (Live)


1995 / Orfeo
Tschechisches Philharmonisches Orchester, Prager Kammerchor

„Vergessenheit war ihr bestimmt, meiner Oper! Musik bist du, die ich nach meiner ersten Liebe schrieb!“ Janáčeks Prophezeiung, ausgesprochen durch die Hauptfigur seiner Oper Osud (Schicksal), sollte sich erfüllen: Der Komponist hat sein Werk niemals auf der Bühne erleben dürfen.

Gleichzeitig trifft sie den komplexen Inhalt des Werkes im Kern: Leoš Janáček komponierte mit Osud ein Künstlerdrama, basierend auf einer unglücklichen Liebesgeschichte, und verarbeitete damit eigene Erlebnisse. Dass die Oper erst mehr als 50 Jahre nach ihrer Entstehung zum ersten Mal aufgeführt wurde zeigt, wie sehr in dieser Gattung noch nach konventionellen dramaturgischen Erzählmustern verlangt wurde. Dabei war Janáčeks Thema – der Konflikt zwischen Künstler und bürgerlicher Welt, Standeskonflikte, Geschlechterkampf – damals hochaktuell und seine Musik voller Experimente auf der Suche nach neuen harmonischen, metrischen und instrumentalen Möglichkeiten.

Das Ergebnis, gepaart mit der Spontaneität dieser Live-Aufnahme, zieht jeden geneigten Hörer in seinen Bann. Gerd Albrechts Interpretation des großen tschechischen Komponisten entstand während seiner Zeit als erster ausländischer Chefdirigent der Tschechischen Philharmonie.

Solisten

Peter Straka (Zivny – Tenor)
Lívia Ághová (Míla Válková – Sopran)
Marta Benacková (Mílas Mutter – Alt)
Stefan Margita (Dr. Suda – Tenor)
Peter Mikulás (Lhotsky – Bass)
Ivan Kusnjer (Konecny – Bariton)
Ludmila Nováková-Vernerová (Fräulein Stuhlá – Sopran)
Martina Straková (Frau Rat – Alt)
Vera Pribylová (Frau Major – Sopran)
Dagmar Masková (Fanca – Sopran)
Lubomir Moravec (Doubek, Mílas und Zivnys Sohn – Sopran)
Richard Sporka (Der Student – Tenor)
Vladimír Nacházel (Ein Ober – Tenor)
Eva Zbytovská (Eine alte Slowakin – Alt)