Antonín Dvořák: Der Jakobiner


2004 / Orfeo / Gesamtaufnahme (3 CDs)
WDR Sinfonieorchester Köln
Prager Kammerchor, WDR Rundfunkchor

Wie bei so vielen Opern gibt es auch vom Jakobiner zwei Fassungen. Die erste wurde 1889 in Prag uraufgeführt, die zweite zehn Jahre später ebendort. In ihr finden sich zahlreiche Anklänge an andere große Komponisten der Zeit, wie Wagner, Lortzing oder Smetana. In einer Mischung aus komischen, dramatischen und lyrischen Elementen schafft Dvořák dabei jedoch ein Werk mit ganz eigenen formalen Lösungen. Die Handlung der Oper dreht sich um einen vom Vater verstoßenen Grafensohn, der mit der Französischen Revolution sympathisiert, sowie dessen Versöhnungsversuchen und Rückkehr nach Hause. Wie zu erwarten bietet das Sujet Dvořák ausgiebige Möglichkeiten, das Lokalkolorit seiner Heimat und seine eigene Liebe zum Vaterland in Musik zu setzten. Mit scharf gezeichneten Charakteren, farbiger Instrumentation und grandiosen Melodien kostet er das denn auch wunderbar ungezügelt aus. Eine eigene biographische Parallele zog Dvořák mit dem Jakobiner zu seinem Lehrer, dem Kantor Anton Liehmann in Zlonice, den er sehr schätzte, obwohl er wohl streng und jähzornig war.

Neben dem WDR Sinfonieorchester Köln wirken bei Gerd Albrechts Aufnahme der Prager Kammerchor, der WDR Rundfunkchor und u.a. die Solisten Andrea Danková (Julia), Christoph Stephinger (Graf) und Marcin Bronikowski (Grafensohn) mit. Die Gesamtaufnahme auf drei CDs erschien 2004 bei Orfeo.